OECD-Musterabkommen Up-Date 2025 – Neues bei den Homeofficebetriebsstätten!
Am 19. November 2025 hat die OECD den überarbeiteten Kommentar zum Musterabkommen veröffentlicht. Ziel ist es, Doppelbesteuerungsabkommen an die Realität moderner Arbeitsformen anzupassen – insbesondere an die Zunahme von Homeoffice und Remote Work. Die wichtigste Frage: Wann wird ein Homeoffice im Ausland zur steuerlichen Betriebsstätte (Permanent Establishment, PE)? Die neuen Leitlinien bringen hier mehr Klarheit.
SCHWEDEN | EU gegen Schweden – Streit wegen Quellensteuerregelung
Zahlungen an ausländische Auftragnehmer ohne Betriebsstätte in Schweden unterliegen grundsätzlich einer Quellensteuer von 30 %. Die Europäische Kommission sieht diese Regelung als Verstoß gegen die Dienstleistungsfreiheit im Binnenmarkt und hat bereits Anfang des Jahres 2025 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Schweden eingeleitet.
Gibt es die doppelte Nichtbesteuerung doch?
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) sollen eigentlich verhindern, dass Einkommen in zwei Staaten gleichzeitig besteuert wird. Doch was passiert, wenn am Ende kein Staat Steuern erhebt? Diese Situation nennt man doppelte Nichtbesteuerung oder „weiße Einkünfte“. Sie ist zwar politisch unerwünscht, aber nicht automatisch rechtswidrig. Zwei aktuelle Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) zeigen nun klar: Österreich darf solche Fälle nicht einfach durch eigene Auslegung korrigieren – solange das Abkommen selbst keine entsprechende Regelung vorsieht.
DBA | Betriebsstätte durch Telearbeit im OECD-Musterabkommen 2025
Am 19. November 2025 hat die OECD das lang erwartete Update des OECD-Musterabkommens sowie des dazugehörigen Musterkommentars veröffentlicht. Neben einem Vorschlag zur Besteuerung von Einkünften iZm der Erkundung und Gewinnung von Bodenschätzen, Änderungen bei der Kommentierung zu Verständigungs- und Schiedsverfahren und weiteren Maßnahmen, befasst sich das Update des Musterkommentars schwerpunktmäßig mit der Frage der Betriebsstättenbegründung durch Telearbeit bzw Homeoffice.
EuGH zu Verrechnungspreisanpassungen und Umsatzsteuer
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 4. September 2025 in der Rechtssache C-726/23 – SC Arcomet Towercranes Srl eine Grundsatzentscheidung zur umsatzsteuerlichen Behandlung von…
RECHNUNGSLEGUNG | IFRS im Einzelabschluss? – aktuelle Entwicklungen
Die Anwendung von IFRS im Einzelabschluss gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Unternehmen ihre Finanzberichterstattung auf internationale Standards ausrichten. In diesem Kontext beleuchtet der Newsbeitrag die aktuellen Entwicklungen in Österreich und Deutschland, einschließlich des Regierungsprogramms 2025–2029, der neuen Wahlrechte und der Diskussionspapiere von KSW und DRSC. Während IFRS eine höhere Transparenz und bessere Kapitalbeschaffung ermöglichen, werfen sie auch Fragen zur Balance zwischen internationaler Rechnungslegung und nationalem Gläubigerschutz auf. Welche Chancen und Herausforderungen die Einführung eines Wahlrechts zur IFRS-Anwendung mit sich bringt, erfahren Sie hier.
KRYPTOWÄHRUNGEN | Informationsaustausch zwingt zur Offenlegung!
Ab 2026 müssen Krypto-Dienstleister bestimmte Transaktions- und Nutzerdaten automatisch an die Finanzverwaltungen melden. Mit dem Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) der OECD und der EU-Richtlinie DAC 8 wird der internationale Informationsaustausch über Kryptowerte massiv ausgeweitet. Die vermeintliche steuerliche Anonymität bei der Nutzung zentralisierter Plattformen ist dann weitgehend Geschichte – frühzeitiges Handeln und vollständige Dokumentation sind daher entscheidend.
Sind 90 % der Unternehmen bald von CSRD und CSDDD befreit? – Ein Blick auf das Omnibus-Update
Am 13.11.2025 hat sich das EU Parlament hinsichtlich Vereinfachungen der CSRD und CSDDD im Rahmen des Omnibus 1-Paketes geeinigt. Mit 382 Ja-Stimmen zu 249 Nein-Stimmen spricht sich das EU Parlament für regulatorische Änderungen aus.
FINANZSTRAFRECHT | Vorsteuerentzug durch Teilnahme an Betrugskarussell
Was gilt, wenn ein Unternehmen in ein Betrugskarussell eingebunden ist und dabei von geänderten Rechnungen zur offenkundigen Verkürzung von Eingangsabgaben Kenntnis hat? Führt allein die Kenntnis eines solchen Rechnungstausches mit dem Ziel, Eingangsabgaben im Drittland zu verkürzen, zum Verlust des Vorsteuerabzugs oder der Steuerbefreiung für Ausfuhrlieferungen? Mit diesen Fragen hatte sich der Verwaltungsgerichtshof in einem aktuellen Erkenntnis (VwGH 22.01.2025, Ra 2024/13/0109-11) auseinanderzusetzen, das im Folgenden näher beleuchtet wird.
IBAN-Namensabgleich ab sofort verpflichtend: Neue Regeln für Überweisungen in Österreich und der EU
Seit Oktober 2025 gelten neue EU-weite Regeln für den Zahlungsverkehr: Der IBAN-Namensabgleich („Verification of Payee“) ist nun verpflichtend. Bei jeder Überweisung wird automatisch geprüft, ob Name und IBAN des Zahlungsempfängers übereinstimmen.
UMSATZSTEUER | Neues in europäischen Ländern 1. Teil
Für international tätige Unternehmen ist das Umsatzsteuerrecht zu einem der entscheidenden Compliance-Faktoren geworden. Grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit bedeutet heute, sich laufend mit einer Vielzahl unterschiedlicher steuerlicher Vorgaben auseinanderzusetzen. Zwar sorgt das europäische Mehrwertsteuersystem in vielen Punkten für eine gewisse Harmonisierung, doch die Details in der Umsetzung unterscheiden sich von Land zu Land – und genau diese Unterschiede können ein erhebliches Risiko in sich bergen.
Eine pauschale Ausgleichszahlung der öffentlichen Hand ist ein echter Zuschuss und unterliegt nicht der Mehrwertsteuer
Am 8. Mai 2025 entschied der EuGH in der Rechtssache C-615/23, dass pauschale Ausgleichszahlungen, die von einer Gebietskörperschaft an ein Verkehrsunternehmen zur Deckung von Verlusten im öffentlichen Personenverkehr gezahlt werden, nicht in die Mehrwertsteuerbemessungsgrundlage einfließen.












