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Berlin (APA/dpa) – Die vom deutschen Finanzminister Olaf Scholz geplante und von Österreich abgelehnte europaweite Steuer auf Aktienkäufe trifft einem Gutachten zufolge überwiegend große professionelle Investoren.
Kleinanleger und Privathaushalte seien kaum betroffen, heißt es in einer Untersuchung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, über das die „Rheinische Post“ (Donnerstag) berichtete.
„Ein Großteil des Steueraufkommens in Deutschland würde von professionellen Investoren aus dem Ausland geleistet, etwa von privaten US-Fonds oder von Staatsfonds, da diese die meisten Dax-Aktien halten und handeln“, erklären die Wissenschafter demnach. Von Privathaushalten in Deutschland komme nur ein geringer Teil.
Scholz hat auf europäischer Ebene einen Entwurf für die sogenannte Finanztransaktionssteuer vorgelegt. Wer Aktien kauft, soll 0,2 Prozent des Geschäftswerts an den Fiskus zahlen.
Es werden allerdings nicht alle Finanzgeschäfte besteuert, sondern nur Aktien großer Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als einer Milliarde Euro. Ausgenommen ist ebenfalls der gesamte Derivatehandel, also auch stark spekulative Finanzprodukte.
Kritiker hatten deshalb argumentiert, die Aktiensteuer belaste vor allem Kleinanleger, die üblicherweise weniger spekulativ vorgehen. Auch Scholz‘ österreichischer Kollege Gernot Blümel (ÖVP) äußerte sich kritisch. Er drängt auf eine „faire Besteuerung des Kapitalmarktes“ und kritisierte, dass hochspekulative Finanzprodukte wie Derivate nicht umfasst sind.