Re:Schwarzarbeit

#67217
Martin
Teilnehmer

Hallo Chris!

Ein gutes Thema welches Du anschneidest:
Arbeiten und später anmelden.
Vorteile: u.U. noch Arbeitslosengeld beziehen, umgehen von Nebenbeschäftigungsverbot, Steuervermeidung (Schwarzarbeit)

Nachteile: illegal mit Konsequenzen (KIAB in seltensten Fällen), hierfür sind die Gesetze verschärft worden.
Keine Versicherungsmonate, u.U. Nachteile beim Jahresausgleich

Was tut der Dienstgeber bei einem Arbeitsunfall?
Das kann teuer werden. Tatsächliches Beispiel: Bauarbeiter stürzt auf Baustelle. Bauherr mußte Operationskosten, Krankengeld bezahlen. Weiters Anzeige wegen Schwarzarbeit. Gesamtkosten ca. öS 270.000,-
Wenn ein Unfall passiert mit nachträglicher Anmeldung bei der Krankenkasse ist es wahrscheinlich, daß ein Prüfer kommt. Und da würde ich nicht auf die „Überzeugungskraft“ des verunglückten Scharzarbeiters bauen.
Eine fallweise Beschäftigung mit tageweiser Anmeldung bis zum 7. des Folgemonats ist sicher auch kein Allheilmittel.

Weiters könnte der Dienstgeber vom Dienstnehmer „erpresst“ werden: Der Dienstnehmer macht Arbeitszeitaufzeichnungen und hat vielleicht Auszahlungsbestätigungen. Somit könnte der DN eine rückwirkende Anmeldung und SV erzwingen.
Diesen Fall hatte ich bei einem Au-pair Mädchen, welches 12 Monate rückwirkend Lohn und Sozialversicherung nachforderte. Dies hat sie auch vom Arbeits- Sozialgericht zugesprochen bekommen, weil die tatsächliche Arbeit nichts mit Au-pair zu tun hatte. (Einkaufen, Bügeln, Haushaltsarbeit neben der Kinderbetreuung)

Also: Die korrekte Lösung ist nicht immer die beliebteste…

Grüsse
Martin