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ÖVP will ab November Mautbefreiung in vier Bundesländern

(Bild: © iStock/AndreyPopov) (Bild: © iStock/AndreyPopov)

Wien (APA) – Die ÖVP will nicht nur für Kufstein/Tirol Ausnahmen von der Autobahn-Vignettenpflicht, um die verkehrsgeplagte Region von „Mautflüchtlingen“ zu entlasten. Das war eine massive Forderung aus Tirol. In einem Antrag für die Nationalrats-Sondersitzung morgen, Donnerstag, sieht die Volkspartei nun auch solche Ausnahmen für Salzburg und Ballungsgebiete in Vorarlberg sowie für Linz vor.

Es geht um eine Änderung des Bundesstraßen-Mautgesetzes. Die neuen Bestimmungen sollen grundsätzlich mit 1. November 2019 in Kraft treten, schrieb die ÖVP in einer Aussendung am Mittwochnachmittag. Die Entlastung für Linz solle mit der für Mitte des kommenden Jahres erwarteten Verkehrsfreigabe der Bypass-Brücke wirksam werden.

„Sollten auf weiteren Strecken ähnlich gelagerte Härtefälle für Bürger auftreten, soll der Verkehrsminister im Einvernehmen mit dem Finanzminister weitere Abschnitte von der Mautpflicht ausnehmen können“, hieß es in der Parteiaussendung weiter.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz sowie ÖVP-Klubobmann August Wöginger sind für einen ehestmöglichen Beschluss. „Sollte eine Beschlussfassung in dieser Gesetzgebungsperiode aus Gründen des parlamentarischen Ablaufs nicht möglich sein, wird dieser Antrag in der ersten Sitzung des Nationalrates im Oktober wieder eingebracht werden und kann damit spätestens mit 15. Dezember in Kraft treten“, so Kurz und Wöginger.

Hintergrund laut ÖVP: es bräuchte technisch gesehen noch eine weitere Sondersitzung, damit der Antrag schon beim regulären Plenum kommende Woche Mittwoch beschlossen werden kann. Solch eine außertourliche Tagung ist bisher aber von keiner Fraktion angekündigt. Ob SPÖ und FPÖ die Initiative unterstützen, war vorerst nicht zu erfahren. Die Tiroler SPÖ hat sich jedenfalls bereits mehrfach für die Mautbefreiung ausgesprochen.

In der FPÖ war man bis zuletzt nicht festgelegt. Der den Freiheitlichen zugerechnete Infrastrukturminister Andreas Reichhardt hat bisher gebremst und anlässlich der Kufstein-Frage vor einem Domino-Effekt gewarnt, der nun wohl auch eintritt. Denn die Vorarlberger und Salzburger Landespolitik waren tatsächlich prompt aktiv geworden und wollten nicht Tirol alleine profitieren lassen.

„Nachdem über Jahre hinweg immer davon gesprochen wurde, warum eine Lösung schwierig ist, schaffen wir mit einem Initiativantrag, der unter enger Einbindung von Rechtsexperten erarbeitet wurde und bei der morgigen Sitzung des Nationalrates eingebracht wird, nun Fakten“, zeigte sich Kurz von der Initiative freilich überzeugt.

Konkret sollen dem Antrag zufolge folgende Strecken von der Vignettenpflicht ausgenommen werden:

  • die Mautstrecke A 1 Westautobahn zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg Nord,
  • die zu errichtenden Bypassbrücken auf der Mautstrecke A 7 Mühlkreis Autobahn zwischen der Anschlussstelle Hafenstraße und der Anschlussstelle Urfahr,
  • die Mautstrecke A 12 Inntalautobahn zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd,
  • die Mautstrecke A 14 Rheintal/Walgau Autobahn zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems und
  • die im Bau befindliche Mautstrecke A 26 Linzer Autobahn.

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